Dieudedet

oder Sowas wie eine Schneeflocke

Roman

ISBN: 987 3 95765 293 5
Verlag „Zwischen den Stühlen“, Kai Beisswenger (Imprint vom Verlag p.machinery)

Sprache – anders

Willi van Hengel hat hiermit einen Entdeckungsroman verfasst, in dem das Ich nur mit der Erfindung einer neuen Sprache zu sich findet. Man könnte die Sprache neo-romantisch nennen. Denn sein Werk ist zeitlos – die Handlung könnte heute oder vor 200 Jahren oder in 200 Jahren spielen. Gleichwohl ist das Thema des Romans hochaktuell, geht es doch um das, was seit Ewigkeiten die Menschen berührt: das Erleben tiefer Gefühle sowie das Leiden an einer unausgesprochenen und von daher gequälten Seele.Der Protagonist, Alban genannt, erkennt auf seiner Reise ins eigene Ich den Grund seiner Bindungsängste. Er war das Schlachtfeld, auf dem die Kämpfe seiner Eltern ausgetragen wurden. Seine Eltern sind tot. Und sein bester Freund, der ihm ein abscheuliches Frauenbild eingeimpft hat, lebt noch. Der Zwiespalt brachte Alban so weit, zu denken, dass er und sein Leben, so wie er es lebt, „bloß ein Vorurteil“ sei. Also was tun? Ihn, den besten Freund, töten? Er wird sich seiner Vergangenheit und den damit verbundenen Erinnerungen stellen, um ein Stück von sich selbst zu Grabe (oder zu Stein, denn Alban ist Bildhauer) zu tragen. Um zu werden, was er sein könnte: ein Mensch, der aus lauter Zweifeln besteht, aber nun beginnt, sich selbst anzunehmen – und vielleicht sogar zu lieben. Der Wortzauberer Willi van Hengel hat mit seiner Sprachmagie nicht nur ein einzigartiges Kunstwerk erschaffen. Sondern auch eine (Er)Findung, die im Finale aus Tränen aufgeht.
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Auszug aus Dieudedet, Seite 108
(hinterlegt mit Künstler-Musik)

Mit Dieudedet am Weißensee

Lucile

Roman

ISBN-10: 3-939305-08-1
edition LIThaus, Berlin 2006
Eine junge Frau in einer existenziellen Krise. Mit zunehmender Vereinsamung beginnt sie, Briefe an ihre in Paris lebende, seelenverwandte Freundin Lucile zu schreiben Vordergründiges Thema ist ihre allgegenwärtige, wachsende Sehnsucht nach André, ihrem Freund, der für zehn Tage in einem Physikersymposium nach Dubrovnik gereist ist. Die Grenzen zwischen Phantasie und Wirklichkeit verwischen zunehmend. So wird das Briefe-Schreiben zu einer Gratwanderung: Einerseits hilft es ihr, Halt und Orientierung zu finden, andererseits verschärft es noch ihre Zweifel: Ist denn André „real“ oder ebenfalls nur imaginär? Ist sie am Ende selbst nur ihre eigene Erfindung? Ist e wirklich nur ein Vorurteil, dass man lebt?
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Morbus vitalis

Roman

ISBN: 978-3-940756-36-7
Wiesenburg Verlag, Schweinfurt 2009
Leonard, Student der Philosophie mit einem gutbezahlten Job als Korrektor im Bundestag, hat sich in eine schwierige Lage gebracht Nun, wo seine Freundin Ines beginnt, sich von ihm zu entfernen, versucht er herauszubekommen, warum es dazu kam. Zugleich nähert er sich seiner Kollegin Eva an, zu der er sich schon lange hingezogen fühlt. Hin und her gerissen beginnt Leonard die Geschichte dieser Menage à trois aufzuzeichnen – in Briefen an einen fiktiven Freund. Doch die geachte Lebensbeichte gerät unversehens zu einer gnadenlosen Innenschau: er versucht gegen den Malstrom seiner Gefühle und Gelüste anzuschreiben. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen Wahrheit und Wollen. Während Leonard sich neu erfindet, nehmen die beiden Frauen auch der Bühne seines Lebens und Schreibens immer festere Gestalt an, wohingegen Leonard sich immer mehr aufzulösen scheint.
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Wunder­blöcke

Kurzprosa mit Zeichnungen

ISBN: 978-3-940756-96-1
Wiesenburg Verlag, Schweinfurt 2010
Die schon bei Freud sprachlich gebrauchten „Wunderblöcke“ sind lyrische Prosaminiaturen im weitesten Wortwidersinn, die in ihrer Alogik ihresgleichen suchen Sie lösen sich von geradlinigen und konventionellen Erwartungen hinsichtlich des logischen Verstehens. In einer solchen Erwartung werden unendlich viele Empfindungen und Intuitionen verschüttet oder missachtet. Dieses Verschüttete freizulegen, ist das wesentliche Motiv dieser meist in Blockform kurz gehaltenen Texte. Da im Vorhinein nicht klar sein kann, nach was gesucht wird oder was dargestellt werden will – das widerspricht dem Begriffe nach schon dem Intuitiven und Empfundenen –, so gesagt sind die Wunderblöcke also Momentaufnahmen des gefundenen Wortes selbst. Ein eindeutiges Verstehmoment wird ausgeschlossen; dafür ein immer wieder anderes assoziatives Nachempfinden eingefordert beim wiederholten Lesen. Gedächtnisspuren und Schmerzen, Wunden und ihre Krusten, sich aufhebende oder einnistende Sehnsüchte, die Geste der Katharsis ebenso wie die reine Lust am Chiffrieren und Sich-gehen-Lassen, ein Sich-hingeben in den Augenblick hinein, kurzum: sich von keinem vorgegebenen Inhalt und dessen inhärenter Logik leiten oder gar beherrschen lassen – sprachbefreit, aber nicht sinnentleert: das wollen und sind Wunderblöcke.
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